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Milchknöpfle (Schellenweißnarr)

Der Wurmlinger Neckname "Milch-Knöpfle" entstand aufgrund folgender Begebenheit aus früheren Tagen: Um ihrem Mann das Essen heiß aufs Feld zu bringen, stellte eine Bäuerin einen kleineren Topf in einen mit frischem Mist gefüllten größeren Topf. So konnte sich die Bäuerin sicher sein, dass ihre

Wurmlinger Spezialität, nämlich die „Milchknöpfle“, heiß den schwer arbeitenden Bauern erreichte. Die „Milchknöpfle“ sind eine Art Spätzle, deren Teig durch eine besondere Maschine („Knöpfles-Maschee) in kochendes Wasser gedreht wird.

Der Neckname wurde 1976 in die Fasnetszeit genommen, um eine eigenständige Maske zu entwerfen.

Die Maske ist aus Lindenholz geschnitzt und hat eine ovale Gesichtsform.

Sie hat eine derbe, bäuerliche Gesichtsfarbe, eine vergrößerte breitflügelige Nase, wulstige Augenbrauen, die grünlich gehalten sind. Der Mund ist breit, verschmitzt, genießerisch, aus dem beidseitig die Knöpfle hängen.

Die halb geöffneten Lippen sind in vollem Rot gehalten, durch die noch zwei Stumpenzähne zu sehen sind. Die Zähne der Knöpfle sind weiß.

Auffallend sind die Pausbacken und das gut geformte Kinn.

Die Maske stellt u. a. den nahenden Frühling dar. Als Kopfbedeckung hat das

Knöpfle ein braunes Schaffell, das seitlich am Kopf deutlich durch Abnäher absteht. Die Kopfbedeckung erinnert an die jahrhunderte lange Zeit der Wurmlinger Schäferei, die heute noch besteht.

Das Häs des Milch-Knöpfles besteht aus einem weißen langärmeligen Schlupfkittel und einer langen weißen Hose ohne Bügelfalten. Der Anzug ist mit Wurmlinger Geschichtsbildern bemalt. Der Kittel zeigt auf der Vorderseite das alte adelige Wappen von Wurmlingen, auf dem Rücken das Wahrzeichen von Wurmlingen, die „Wurmlinger Kapelle“. Auf der Hose rechts vorne ist die Knöpflesmaschine, links vorne der Lindwurm aufgemalt, hinten rechts

„de Wormeligen Veste“, hinten links „Graf Fritz von Wormelingen“ um 1400.

Ärmelabschluss und längs des Ärmels sowie Hosenabschluss sind bunt bemalte Wellenornamente. Alle Bilder sind in kräftigen Farben gemalt. Zum Häs gehören einfache, saubere schwarze Schuhe und weiße Handschuhe. Das Knöpfle trägt zur Vervollständigung ein Glockengeschirr, genannt Gschell. Es besteht aus zwei Ledergurten, die hinten und vorne durch einen Quergurt und um die Hüften mit

einem Gürtel befestigt werden. Beim Gehen, Springen und Tanzen geben die

Schellen einen frühlingshaften, wuchtigen Ton ab. Die Schellen bestehen aus

Glockenbronze und sind verchromt. In der Hand tragen die Knöpfle einen geflochtenen Korb mit Süßigkeiten zum verschenken an die Kinder, oder einen Neckstab, genannt Knöpflesmarotte.

Der Narrenruf lautet zunächst:

Kraut ond Knöpfle – Kraut ond Knöpfle hoi, hoi, hoi,

wurde dann später geändert in

Milch-Knöpfle, Milch-Knöpfle, Milch-Knöpfle

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© Narrenzunft Wurmlinger Knöpfle e.V.